Es isch
„Es isch“ ist eine Art Meditation. Fast wie Zen. Eine Parabel über das Hiersein im Jetzt. Es geht um das Leben und die Zeit, um das Wetter und den Schlaf, um Hell und Dunkel und was sonst noch alles zusammen gehört. Es isch eben.
Nit mehr syn
„Nid mehr syn“ ist grausam. Es ist der nackte Schmerz. Das Lied zeigt die innere Zerrissenheit einer Frau und ihre Verabschiedung von der Welt in der sie lebt. Sie erzählt von ihrem täglichen Leben, ihrem Schicksal und ihrem Mann. Es ist ein Aufschrei gegen Zwänge, häusliche Gewalt und Konventionen. Entstanden ist ein Lied voller Herzensleid, Verzweiflung und Sehnsucht.
Winder
Das Titelstück ist unschwer zu erkennen als eine Umsetzung von „In Mueters Stübeli“ und "O du liebs Ängeli". Lieder, die wohl jedes Schweizer Kind singen kann. Dieses Lied ist wirklich aussergewöhnlich. So verloren und karg wie es dasteht wirkt es fast unheimlich. Ein starker Ausdruck von gesellschaftlicher Kälte, Armut und Einsamkeit.
Ich gehe
ist die Umsetzung der Musik aus dem Slowakischen Kurzfilm „Der letzte Bus“, wo Tierfamilien (in Menschenkleidern) auf der Flucht sind und in einem finsteren Wald von Jägern überfallen und getötet werden. Die Musik schildert eindrücklich das Gehetztsein, die Angst und die Wehrlosigkeit.
Anneli
Anneli ist das verstörende Lied einer Vergewaltigung. Eine Warnung vor den Verlockungen von Tanz und Musik, vor Ausschweifungen aller Art, vor der Gefahr abzukommen vom „rechten“ Weg.
Natürlich erinnert uns die Geschichte auch an Schilderungen über den Mädchenmörder Graf Blaubart.
Ad erigendum nos
ist die musikalische Umsetzung eines lateinischen Textes von Hildegard von Bingen (1098-1179). Der Text preist das Wunder der Natur und fordert uns auf, sie uns zum Vorbild zu nehmen. Heute erinnern Schülerdemos (monatlich am Freitag) daran, worauf wir wirklich achten sollten. „Ad erigendum nos“ heisst wörtlich: um uns aufzurichten!
Gspili
Gspili meint Gespielinnen, die ein Buhlen um denselben Mann beginnen. Sie sind eigentlich Konkurrentinnen. Es ist ein Lied das in den Spinnstuben im Berner Oberland im Takt der Spinnräder entstand. Die älteste Fassung des Liedes stammt aus den Niederlanden und dem Deutschland des 15. Jahrhundert. Der Mann verzichtet dabei auf Ehre und Wohlstand (und die Frau ja auch), wenn sie ihrem Herzen folgen um zu heiraten. Es ist dies eine erste liberale Tendenz des Bürgertums, sowie ein Lob auf die Ehrlichkeit der Arbeit.
In my mothers house / there is the wind blowing / in my room / in my room / there is the wind blowing / I`m almost freezing to death because of the wind/ I`m almost freezing to death
ALLE ARRANGEMENTS sind von Silberen gemeinsam erarbeitet worden.
Sunnähälbler: Trad. Juuz Muotatal / Musik Barbara Berger
Quelle: gehört: Aufnahmen "Der Innerschwyzer Naturjutz" 1997, gesungen von Anton Büeler
Es isch: Text und Musik Christian Schmid
Königskinder: Text trad., Textbearbeitung Barbara Berger / Musik Barbara Berger
Quelle: Otto von Greyerz - Im Röseligarte Band I 1908 "Es wend zweu Liebi zsämme" / Max Peter Baumann - Hausbuch der Schweizer Volkslieder 1980 "Die Königskinder", älteste Liederhandschrift 15.Jh. / Nach der Sage Hero und Leander
Gspili: Text trad. / Musik trad. / Bearbeitung Roland Strobel und Barbara Berger
Quelle: Urs Hostettler - Anderi Lieder 1979 "Es syn es mal zwo Gspili gsyn", älteste Liederhandschrift 15.Jh.
Schattwand: Musik Barbara Berger
Ich gehe: gehört im Kurzfilm "Der letzte Bus", Slowakei 2010, auf Arte TV ausgestrahlt. Musik von Jakub Ursiny & Teatro Fatal, Text Miro Veselko
Anneli: Text trad., Textbearbeitung Barbara Berger / Musik Barbara Berger und Nayan Stalder
Quelle: Max Peter Baumann - Hausbuch der Schweizer Volkslieder 1980 "Es ritt ein Ritter wohl über das Ried" / Urs Hostettler - Anderi Lieder 1979 "Das Guggibader-Lied" und "s Schötzerschmied-Anneli", Ballade aus dem 16.Jh. nach dem Märchen "Blaubart"
Altes Zauer: Trad. Zäuerli Appenzell / Musik Barbara Berger
Quelle: Alfred Tobler - Das Volkslied im Appenzellerlande 1903
Trüll Masollke: Trad. Masollke Appenzell
Quelle: Paolo Imola - Bal Suisse 2003
Winder: Text trad. / Musik Barbara Berger
Quelle: trad. Kinderlieder Süddeutschland, Österreich und deutschsprachige Schweiz "In Mueters Stübeli" und "O du liebs Ängeli, Rosmarinstängeli" (Otto von Greyerz - Im Röseligarte Band III 1910)
Ad erigendum nos: Text Hildegard von Bingen, Bearbeitung Barbara Berger / Melodie trad. / Musik Nayan Stalder
Quelle: Text von Hildegard von Bingen 1098-1179 "O frondens virga" / Melodie: Sammlung Radix "Was ich die Nacht im Schlaf betracht" 16.Jh.
Nit mehr syn: Text und Melodie trad. / Musik Nayan Stalder und Barbara Berger
Quelle: Otto von Greyerz - Im Röseligarte Band I 1908 "Ich hab meis Müetli fast alles verloren" 17.Jh.
Chuetätscheler: Trad. Juuz Muotatal / Musik Barbara Berger
Quelle: gehört: Film Ur-Musig von Cyrill Schläpfer 1995 und von Natur Pur 2011
Welsch Giger: Trad. / Bearbeitung Roli Strobel, Nayan Stalder, Christian Schmid
Quelle: Ludwig Iselin, Liederhandschrift, Basel "Welsch Giger Lied" 16.Jh. Aufnahmen: Tritonus - Alte Volksmusik in der Schweiz 1991, Dazugehöriges Notenheft "Magali" 1992